Prof. Dr. Erich Naab: Frömmigkeit und Ironie - Die Fresken in der Eichstätter Mariahilf-Kapelle
Der spätere Hofmaler Johann Michael Franz (1715-1793) schmückte die Handwerker- und Spitalkapelle in der Eichstätter Westenstraße 1744 mit zwei farbenreichen Deckenfresken aus. Das Größere zeigt Maria mit dem Kind im Maria-Hilf-Typus. Franz bereichert das Bild mit einem Gnadenwasser spendenden Brunnen, um den er drei Personengruppen anordnet. Der Brunnen spielt auf das bis weit ins 20. Jahrhundert offen durch die Kapelle fließende Wasser aus der nahe gelegenen Karstquelle an.
Der Vortrag schlägt eine Zuordnung des Bildaufbaus und der Personen sowie leicht zu übersehender Details vor, die sowohl die Problematik barocker Kirchlichkeit aufzeigt als auch eine Interpretation des rätselhaften Deckengemäldes in der Apsis ermöglicht.