Georg Löhnert wurde am 23. Oktober 1912 in Ingolstadt, in der Sebastianstraße, geboren, wuchs dort zusammen mit seinen 5 Geschwistern auf und ging hier zur Schule. Sein Vater war Lokomotivführer, die Mutter Hausfrau. Bald musste der Vater in den 1. Weltkrieg, die Mutter hatte allein für die Familie zu sorgen. Nebenbei arbeitete sie noch in der Munitionsfabrik, um die Familie durchzubringen. Nach dem Wunsch seines Vaters sollte Georg „etwas Sicheres lernen“, und zwar Automechaniker in Donauwörth. Aber das war nicht seine Berufung. Nach drei Tagen riss er aus, bekam zu Haus eine Tracht Prügel und konnte dann doch beim Maler Schulz/Ingolstadt in die Lehre gehen und bei Schmiedl/Ingolstadt die Gesellenprüfung machen.
Doch die Zeiten waren schlecht; er wurde arbeitslos. Zusammen mit seinem Freund Max Vollnhals, beide „Kolpingsöhne“, ging er auf die „Walz“ (Wanderschaft). Sie schafften es bis Budapest, wurden an der Grenze als „Illegale“ verhaftet und kurzzeitig eingesperrt. Auf dieser Tour kamen sie auch nach Berchtesgaden. Dort hatte ein bekannter, offener Hitlergegner, der Seimler (im Dialekt „Seimei“), die Kapelle „Maria am Berg“ gegenüber Hitlers Festung Obersalzberg gebaut. Zur Ausschmückung suchte er eben Kirchenmaler. Kurz und frech entschlossen meldeten sich die beiden und kamen so zu ihrem ersten Auftrag.
Auf der Wanderschaft stieß Löhnert auch auf den Kirchenmaler Karl Weinzierl (1872-1954) aus Isen/Obb. Offenbar erkannte der das schlummernde Talent. Er stellte ihn ein, und Löhnert lernte von der Picke auf den Beruf Kirchenmaler. 1937–1939 besuchte er die Meisterschule für das Malerhandwerk in München und schloss mit dem Meisterdiplom ab.
Gern erzählte er eine Anekdote aus diesen Jahren: Am 19. Juli 1937 wurde in den Hofgartenarkaden die bekannte Ausstellung der von den Nazis geschmähten, sogenannten „Entarteten Kunst“ eröffnet. Heimlich empfahl den Studenten ein Lehrer: „Da müssen Sie hingehen! Da sehen Sie etwas Gescheites.“ Das nützten die aufgeschlosseneren Studierenden mit großem Gewinn auch aus.
Gleich nach dem Diplomabschluss begann er das Studium an der Akademie für bildende Künste in München. Seine Lehrer und Vorbilder waren dort u.a. Caspar, Oberberger, Gulbranson und Klee.
Nach drei Semstern aber musste Löhnert durch die Einberufung zur Wehrmacht das Studium vorzeitig abbrechen. Seine Stationen im Krieg waren Frankreich und Russland. Bei diesem verheerenden Feldzug machte er nebenher viele Skizzen, die er später dem Armeemuseum in Ingolstadt schenkte. Beim Kriegseinsatz in Russland erlitt er ein Trachom, die verbreitete Augenkrankheit im Osten. Das hätte ihm beinahe den Beruf gekostet. Russische Ärzte konnten ihn zum Glück weitgehend heilen.
Im Oktober 1940, unter dem Krieg, bekam Georg Löhnert Kurzurlaub und heiratete in der Franziskanerkirche in Ingolstadt seine Frau Walburga, geb. Probst. 1941 und 1942 kamen ihre beiden Töchter Hanna und Walburga zur Welt. Walburga hatte zunächst beim Vater als Kirchenmalerin gelernt; später wurden die Töchter Krankenschwestern.
1945/46 nach der Rückkehr vom Kriegsdienst baute er unter schwierigsten Umständen einen eigenen Betrieb als Kirchenmaler und Restaurator auf. Es folgten bald zahlreiche öffentliche, verantwortungsvolle Aufträge. So lag in seinen Händen u.a. die Gesamtrenovierung der bombengeschädigten ältesten Kirche von Ingolstadt, St. Moritz. Dann wurde er mit der Außen und z.T. Innenrenovierung der berühmten Asamkirche Maria de Victoria betraut. In der St.-Anton-Kirche in Ingolstadt gelang ihm die Entdeckung einer bislang nicht erkannten Ignaz-Günther-Madonna. Auch die alte Klosteranlage Rebdorf-Eichstätt verdankt ihm – gegen manchen Widerstand einiger dilettantischen Ministerialbeauftragten - die Wiederherstellung in alter Pracht. (Weitere wichtige Werke im beigefügten „Werksverzeichnis“).