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Symposium "Hexenverfolgung im Bistum Eichstätt"

 

Tagungsprogramm zum Download

 

Freitag, 12. Oktober 2018
Marquardussaal, Luitpoldstr. 2


I.  ÜBERBLICKE UND GRUNDFRAGEN

14.00 Uhr – Begrüßung
          Dr. Klaus Littger, Eichstätt
     Grußwort
          S.E. Bischof Dr. Gregor Maria Hanke, Eichstätt   
14.30 Uhr – Hexenverfolgung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation – ein Überblick
          Prof. Dr. Wolfgang Behringer, Saarbrücken
15.15 Uhr – Manipulation und Quellenkritik – Fürstbischof Julius Echter v. Mespelbrunn als Hexenjäger
          Dr. Robert Meier, Würzburg

16.00 Uhr – Pause

16.30 Uhr – Theologisches und juristisches Gutachten der Universität Ingolstadt
          Prof. Dr. Erich Naab, Eichstätt
17.00 Uhr – Theologisches und juristisches Gutachten des Nürnberger Rats
          Reiner Kammerl, Weißenburg    

17.30 Uhr – Diskussion
            
18.30 Uhr – Pause

 

Öffentlicher Vortrag
Raiffeisensaal, Leuchtenberggasse 1

19.00 Uhr – Hexenglauben in der Kultur- und Sozialgeschichte
          Prof. Dr. Johannes Dillinger, Oxford  

 

Samstag, 13. Oktober 2018
Marqardussaal, Luitpoldstr. 2


II.  HEXENVERFOLGUNG IM HOCHSTIFT EICHSTÄTT
      UND IN ANGRENZENDEN TERRITORIEN

09.00 Uhr – Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt
          Klaus Kreitmeir, Eichstätt
09.45 Uhr – Hexenverfolgung in Ingolstadt resp. im Herzogtum Bayern
          Edmund Hausfelder, Ingolstadt
10.15 Uhr – Hexenverfolgung in der Markgrafschaft Ansbach
          Traudl Kleefeld, Erlangen

10.45 Uhr – Pause

11.15 Uhr – Hexenverfolgung im Deutschordensgebiet Ellingen
          Hermann Seis, Weißenburg     
11.45 Uhr – Hexenverfolgung in den katholischen und lutherischen Territorien der Grafschaft Öttingen
          Dr. Alexandra Haas, Stuttgart
12.15 Uhr – Diskussion
        
13.00 Uhr – Ende der Tagung

Symposium "Hexenverfolgung im Bistum Eichstätt"

Am Freitag, 12.10., und Samstag, 13.10.2018, fand in Eichstätt ein Symposium zum Thema "Hexenverfolgung im Bistum Eichstätt" statt. Vor zahlreichen Teilnehmern beleuchteten die Referenten die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln, beschäftigten sich mit Originalquellen und richteten den Blick auch auf die Situation in den angrenzenden Territorien. Aus den Vorträgen dieser wichtigen Veranstaltung soll ein Tagungsband entstehen.

Grußwort des Hochwürdigsten Herrn Bischof Gregor Maria Hanke OSB zur Eröffnung des Symposiums „Hexenverfolgung im Bistum Eichstätt“

Meine verehrten Damen und Herren, liebe Brüder und Schwestern, liebe Mitglieder des Diözesangeschichtsvereins, besonders des Vorstands,

wenn ich Sie heute hier zum wissenschaftlichen Symposium über die Hexenverfolgung im Bistum Eichstätt herzlich begrüße, dann tue ich dies zugleich mit Trauer und Bestürzung über die unentschuldbaren Verbrechen, für die vor allem einer meiner Vorgänger im Bischofsamt in seiner Eigenschaft als Landesherr verantwortlich war.

Die Hexenprozesse waren weder mit der Vernunft noch mit dem Evangelium Jesu vereinbar. Als Christen müssen wir uns dem damals begangenen Unrecht stellen.

Somit soll das Ziel der historischen Forschung nicht allein in der Sammlung und Katalogisierung des Vergangenen bestehen, sondern auch in der Aufarbeitung der Geschehnisse, um die Frage zu beantworten: „Wie konnte es bei uns dazu kommen?“ und hoffentlich auch Lehren daraus ziehen zu können, um zu verhindern, dass Ähnliches wieder geschieht.

Auf den ersten Blick erscheint ein solcher Gedanke möglicherweise absurd, denn unsere heutige aufgeklärte Gesellschaft und unser liberaler Rechtsstaat scheinen einen solchen monströsen Irrsinn von vorneherein auszuschließen. Doch manche Regelungen und Überzeugungen, die uns heute optimistisch machen, dass ein solcher Wahn nicht mehr ausbrechen kann, existierten zumindest schon im Ansatz auch bereits vor den Hexenverfolgungen.

Daher ist es nicht nur für die Kirche, sondern für die Gesellschaft insgesamt notwendig, die sozialen Mechanismen zu verstehen, die diesen Wahn ausgelöst, begünstigt, verstärkt und am Leben gehalten haben. Dann ist es eventuell möglich, aus diesen Erkenntnissen Lehren zu ziehen, die Ähnliches in Zukunft unmöglich machen.

Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich den Mitgliedern des Eichstätter Diözesangeschichtsvereins besonders dem Vorsitzenden Prof. Dr. Erich Naab und Ihnen Herr Dr. Littger dafür danken, dass sie sich dieses dunklen Kapitels in der Geschichte unserer Region angenommen haben und mit viel persönlichem Einsatz einen unersetzlichen Beitrag zur Aufarbeitung leisten. Ich bin außerdem sehr froh, dass die Forschung und die Reflexion des Diözesangeschichtsvereins über die Hexenverfolgung nicht mit diesem Symposium endet, sondern darüber hinaus weiterhin engagiert fortgesetzt wird. Ich hoffe, dass diese Arbeit auch dazu beitragen kann, den Opfern zumindest rückblickend eine Art späte Gerechtigkeit zu Teil werden zu lassen.